Bis zur moldavischen Grenze

Heute Morgen ging es los mit Abschiedsumarmungen und Geburtstagstorten, denn eine Mitfahrerin musste uns leider verlassen, da sie sich am ersten Abend beim Volleyball den Knöchel angebrochen hatte. Außerdem hatte unsere liebe Frida Geburtstag, es gab Blumen, Torte und ein Geburtstagslied. Dann ging es an die Arbeit.

Bereits gestern hatten Radu und Jens das Dorf Mitoc besucht und festgestellt, dass die Leute dort teilweise in armen Verhältnissen leben. Deshalb packten wir heute morgen 130 Kisten sowie Brot, Spielzeug und Lebensmitteltüten in den Transporter und fuhren um 11:30 Uhr los. Mitoc liegt an der Grenze zur Republik Moldau, daher mussten wir etwa zwei Stunden fahren.

Dort wartete der dortige Bürgermeister auf uns und wir luden im Rathaus Krücken und Rolatoren ab, die dann dort nach Bedarf verteilt werden können. Danach zeigte der Bürgermeister uns einzelne ärmliche Häuser von Familien, die keine staatliche Hilfe bekommen oder medizinische Probleme haben und daher Hilfe benötigen. Nacheinander fuhr der Transporter die verschiedenen Häuser ab und jede Familie bekam Textilien sowie Lebensmittel. Uns ist aber aufgefallen, dass einige recht arm aussehende Häuser ausgelassen wurden. Ingeborg versicherte uns jedoch, dass unsere zweite Gruppe, die in 2 Wochen herkommt, das Dorf erneut mit Spenden versorgen wird und dann noch mehr Familien geholfen werden kann.

Dann ging es wieder Richtung Suceava. Auf dem Rückweg warteten noch 2 weitere Stopps auf uns. Zuerst besuchten wir die Familie von Vlad, die uns herzlich begrüßte. Vlad ist ein 19 jähriger Schüler, den wir seit einem Jahr mit 150€ aus unserem Bildungsfonds untersützen. Er kommt aus einer Familie mit 10 Kindern und könnte sich alleine seinen Bildungsweg nicht leisten. Wir kamen durch eine Brunnenbohraktion mit dem Dorf, wo er wohnt, in Kontakt, und man sprach uns an, ob man seine Familie unterstützen könnte, da sie sehr zuverlässig und fleißig sind. Durch unsere Unterstützung konnte Vlad einen sehr guten Schulabschluss ablegen, daher haben wir uns dazu entschlossen, ihn ein weiteres Jahr für sein angehendes Studium in Iasi zu unterstützen. Dort will er Englisch und rumänische Literatur studieren, um Lehrer in der Region zu werden. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir ihn heute persönlich kennen lernen konnten.

Der letzte Stopp führte uns zu einem weiteren Dorf, Mlenauti, wo wir die restlichen Spenden verteilten. Es kamen alle zu einem zentralen Sammelpunkt, um die Kisten und Lebensmittel abzuholen.

Nach über 8 Stunden Fahrt und Verteilen gab es für uns zur Belohnung sehr leckere selbstgemachte Pizza. Diese hatte der Teil der Gruppe vorbereitet, der heute auf der Sozialstation geblieben war.

Basar in Poiana

Heute drehte sich unser Tag um den am Nachmittag stattfindenden Basar in Poiana. Morgens sortierten wir weiter Spenden und packten Kisten und Säcke ein. Dann ging es gegen 13 Uhr los zum Dorf, wir brauchten nur 15 Minuten. Auf dem Weg fuhren wir noch ein weiteres Haus an, dort wohnt eine Frau mit Trisomie 21. In Rumänien erhalten Familien, die ein Kind mit Behinderung haben kaum Unterstützung vom Staat. Da sie eine intensive Betreuung seitens der Eltern benötigt, ist es finanziell schwierig. Heute konnten wir die Familie mit einer Matratze unterstützen.

Dann kamen wir auch schon in Poiana an. Wir bauten den Basar auf und sortierten alle Kisten auf die mitgebrachten Bänke und Tische. Poiana war Ende der 90er noch ein sehr, sehr armes Dorf. Ein Mitfahrer, der schon vor 30 Jahren das Dorf mit Spenden unterstützte, erinnert sich, dass ihm die Verteilaktionen dort früher komplett chaotisch und gefährlich erschienen. Umso erfreuter war er, dass der heutige Basar so ruhig und friedlich verlief. Auch über die Entwicklung des Dorfes freute er sich sehr.

Am Ende halfen uns einige Dorfbewohner noch beim Abbau unserer Tische und Bänke. Es konnte fast alles verteilt werden.

Basar, Backen und Besichtigung

Unser Tag startete mit Vorbereitungen für den Basar, der am Nachmittag vor der Sozialstation stattfinden sollte. Wir sortierten alles einzeln auf Tische und Bänke, sodass die Menschen sich gezielt das nehmen konnten, was sie brauchten.

Gegen 11 Uhr unterbrachen wir unsere Vorbereitungen, um uns eine alte Mühle (Baujahr 1931) anzuschauen. Diese wurde in den 90er Jahren vom Verein Gommern und der Initiative Hoffnung für Osteuropa für den früheren Rumänienhilfeverein gekauft. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen den beiden Vereinsleitern wurde diese jedoch seit den späten 90ern nicht mehr genutzt. Vor 2 Jahren kam die Mühle über Umwege in den Besitz von Viorel, dem Besitzer der Bäckerei. Seitdem wird sie renoviert und kann die Bäckerei bereits jetzt ausreichend mit Mehl versorgen, weshalb diese nicht mehr auf Zulieferer angewiesen ist. Deswegen kann der Verein die Preise der Brotpatenschaften beibehalten, da die Beschaffung des Mehles wesentlich günstiger ist.

Gestern haben wir die Bäckerei besucht und durften sogar selbst anpacken. Die Angestellten haben uns herzlich willkommen geheißen und zeigten uns wie alles funktionierte und wie wir die Teigzöpfe für das Brot zu formen hatten. Für mehr Informationen über die Bäckerei, klicken Sie hier.

Um 16 Uhr startete schließlich der Basar auf der Sozialstation. Mehr als 100 Leute kamen zu uns gefahren und konnten sich selbst Kleidung, Schuhe, Haushaltsutensilien und Spielzeug aussuchen. Außerdem bekamen sie einen Beutel mit Lebensmitteln, die wir am Montag gekauft hatten. Die Aktion war erfolgreich, wenn auch zwischendurch etwas chaotisch.

Außerdem stießen noch 2 neue Helfer zu unserer bestehenden Gruppe dazu.

Erste Verteilaktion der Fahrt

Heute ist die Gruppe nach Burla gefahren um Güter zu verteilen. Burla ist ein Dorf westlich von der Sozialstation, welches von Roma bewohnt wird. Schon seit über zwei Jahren fährt Georgel das Dorf an, und deren Lebenszustände sind sehr schlecht. Die meisten Hütten sind nur provisorisch errichtet, einige Grundstücke sind verdreckt und Familien mit über vier Kindern sind nicht ungewöhnlich.

Wir sind mit einem Transporter durch das Dorf gefahren und jede Familie hat einen Sack Kleidung, 15 kg Maismehl und mehrere Brote bekommen. Die Kinder bekamen einzelne Spielsachen. Alle drei Monate beliefert Georgel das Dorf mit Maismehl. So ist die Hoffnung, dass sich die Familien weniger um Essen sorgen müssen und stattdessen andere Probleme angehen können.

Uns fällt auf, dass sich viel getan hat in den letzten zwei Jahren. Einzelne neue Häuser wurden errichtet und das Müllproblem betrifft jetzt nur noch einzelne Grundstücke und nicht mehr die gesamte Straße. Außerdem sahen die Kinder alle recht ordentlich gekleidet aus.

Am Abend haben wir die Eindrücke revue passieren lassen und uns dazu ausgetauscht. Es ist immer wieder erschreckend, wie drastisch der Unterschied des Lebensstandards zwischen der Romasiedlung und der des restlichen Dorfes ist.

36 Grad und es wird noch heißer …

Auch wenn heute Ausschlafen auf dem Plan stand, waren viele schon um 7 oder früher wach. Denn es hatte bereits um 5 Uhr morgens schon 32 Grad, den Tag über sollten es noch 36 werden. Trotzdem frühstückten wir erst gemütlich um 10, bis anschließend Georgel und Ingeborg kamen, um mit uns den Plan für die kommende Woche abzusprechen. Wir fühlten uns wie jedes Jahr gleich willkommen.

Danach teilten wir uns in 3 Gruppen: Eine ging für unseren privaten Gebrauch einkaufen, die zweite kaufte für 1400€ Lebensmittel, die wir in den kommenden Tag verteilen werden. Gekauft wurden 300l Öl und jeweils 300kg Mehl, Zucker, Nudeln und Reis. Die letzte Gruppe sortierte fleißig die Spenden und packte bereits 160 Säcke. 100 davon werden wir morgen im ersten Dorf verteilen.

Das heutige Kochteam zauberte abends einen leckeren Gulasch und eine vegane Gemüsevariante auf den Tisch. Danach wurde eine Runde Volleyball gezockt, auch bei noch 33 Grad.

Ankunft auf der Sozialstation

Heute ging es für uns um 8:30 Uhr von unserem Zwischenstopp in Ungarn weiter Richtung Zvoristea. Wir hatten auf eine schnelle Grenzüberfahrt gehofft, jedoch warteten wir 1,5 Stunden in der blanken Hitze. Ansonsten gab es aber keine Probleme an der Grenze.

Die Fahrt durch Rumänien und die Berge war so beeindruckend wie jedes Jahr. Nach vielen steilen Bergen, engen Kurven und vielen Schlaglöchern konnten es alle Fahrzeuge zwischen 19 und 21 Uhr ans Ziel schaffen.

Wir ließen den Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und einer Runde am Lagerfeuer ausklingen.

Rumänienfahrt 2024 – Auf geht’s!

Heute um 4 Uhr morgens starteten wir in Lützschena Richtung Rumänien mit dem Ziel, Ungarn als Zwischenstopp zu erreichen.

Es gab keine großartigen Komplikationen bis auf einen Stau und dem Fakt, dass alle 100 km die Temperatur um 2 Grad stieg. In 3 der 4 Fahrzeuge war das kein Problem – außer… im Bus, der leider keine Klimaanlage hat. Letztendlich schaffte es jedoch auch dieser, die Unterkunft in Ungarn zu erreichen. Als Belohnung gab es eine Klimaanlage und Pizza.

Jetzt geht es früh schlafen, um morgen gegen halb 10 die rumänische Grenze zu erreichen.

340 Kisten über die Grenze

Am Donnerstag Abend ging es für unsere fleißigen Helfer mal wieder ans Kisten schleppen.
Rund 340 Kisten konnten auf Hänger und Bus geladen und nach kleineren Komplikationen an der Grenze, die Vasile souverän lösen konnte, erfolgreich nach Rumänien transportiert werden.
So werden wir ordentlich was zu verteilen haben, wenn wir nächste Woche unsere Fahrt antreten.

Danke an alle Helferlein!