Lacul Cincis

Heute früh verabschiedeten wir uns von Radu und Gheorgel und machten uns auf den Weg zu unserem nächsten Stop an den See Lacul Cincis. Schade, dass wir keinen LKW bei uns hatten, denn wir hätten auf dem Weg richtig viel verteilen können. Die Not ist an vielen Stellen groß. Erschreckend sind ebenso die Flüsse, die kaum Wasser führen.

Eine rumänische Hochzeit

Heute waren wir eingeladen zu einer Hochzeitszeremonie in Gheorgels Gemeinde. In der 2,5 stündigen Trauung wurden sehr viele Reden gehalten. Als kleinen Gruß überbrachten wir als Rumänienhilfe Leipzig einen Topf Blumen und wünschten Rebecca und Daniel eine wundervolle sowie glückliche gemeinsame Zukunft.

Nach dem Mittagessen besichtigten wir die Bäckerei und die Maismühle, bevor es ans aufräumen ging, denn morgen geht es in das 520 km entfernte Eisenmarkt.

Am späten Nachmittag meldete sich, wie eigentlich jedes Jahr, das Handy und warnte uns vor einem Unwetter. Radu erzählte uns, dass es der erste große Regen ist in diesem Jahr. Viele Brunnen führen derzeit kein Wasser. Hoffentlich brachten die letzten Regenstunden ein bisschen Linderung…

Großer und kleiner Basar

Heute früh sind wir nach Suceava gefahren und haben den großen Basar besucht. Dabei wurden große und kleine Mitbringsel erstanden.


Am Mittag haben wir dann unseren Basar für die Menschen aus Zvoristea vorbereitet. Ab um drei kamen sie aus sämtlichen Richtungen geströmt. Jeder bekam Brot und einen Beutel in den sie die ausgesuchten Kleidungsstücke mitnehmen konnten. 

Ingeborg erzählte uns, dass sie sich darüber unterhalten haben, wie toll sie die Sachen finden. Es war wieder eine richtig gute Aktion. Einige ältere Damen wurden nach Hause gefahren, dabei zeigte sich, dass in den Nebenstraßen von Zvoristea die Armut ebenfalls ziemlich groß ist. 

Nach dem Basar sind wir zu Lionel, der uns dankenswerterweise seinen Bus diese Woche zur Verfügung gestellt hatte, da eins unserer Fahrzeuge eine Panne hatte. Lionel ist Helfer im Verein „Noua Hilfe“ und besitzt ein Milchbetrieb mit 30 Kühen, die auf 40 Hektar ein tolles Leben haben. Er lud uns zu Eierkuchen ein und zeigte uns seine neue Himbeer- und Brombeerplantage, die sehr viele Früchte tragen. Es ist toll zu sehen, wie sich der Betrieb in den letzten Jahren entwickelt hat.


Vernetzungstreffen und Brunnenbohrung

Heute trafen wir uns mit den Bürgermeistern und Ortsvorstehern aus Zvoristea, Voitinel, Demacheni und Hudesti. In vielen langen Dankesreden verdeutlichten sie uns, dass die Unterstützung unsererseits so zugenommen hat, dass es sie sehr freut, den vielen Menschen in den Kommunen helfen zu können. Derzeit haben sie pro Menschen 1 Lei am Tag als Sozialhilfe zur Verfügung, was 20 Cent entspricht und können damit nur schwer helfen. Durch die Brot- und Maispatenschaften tragen wir einen erheblichen Teil dazu bei, dass die Menschen weniger Hunger leiden müssen. Ein Bürgermeister betonte die Bedeutung der Brunnen, die in etlichen Dorfteilen das Leben positiv verändert hat.

Vielen Dank für Ihre/eure Unterstützung!

Ein anderer Bürgermeister unterstrich in seiner Rede die Besonderheit der Arbeitsweise unserer beiden Vereine. Dass wir gemeinsam allen Menschen helfen und keinen Unterschied machen zwischen den unterschiedlichen Glaubensrichtungen, dafür ist er sehr dankbar und hat es entsprechend bei anderen Organisationen anders erlebt und dankt dafür ausdrücklich. Außerdem regte das Treffen an, das Engagement und die Vernetzung zwischen den Orten weiter voranzutreiben und selber nochmal zu überlegen, welche Projekte nachhaltiger in den Dörfern wirken können.

Am Nachmittag wurde ein Brunnen in Poiana gebohrt und wird drei Familien  in Zukunft mit Wasser versorgen.

Leider mussten wir uns heute früh um 4 Uhr von Maxi verabschieden, welcher über unseren Freund Vasile, vielen Dank dir, die Heimreise antreten konnte.
Drum bun, ihr zwei!

Voitinel und die Regenschirme von Râdâuti

Heute ging es in das Dorf Voitinel. Hier haben die Menschen von uns Brot, Öl, Zucker sowie Säcke mit Kleidung und Spielzeug bekommen. Hier sind wir nicht durch das Dorf gezogen sondern haben auf dem Dorfplatz vor der Kirche eine Verteilstraße eingerichtet. Jede Familie wurde aufgerufen und versorgt.

Danach besuchten wir die Familie bei der wir im letzten Jahr einen Brunnen haben bohren lassen. Sie haben mittlerweile eine Pumpe eingebaut und somit fließendes Wasser im Haus. Wir freuen uns, dass der Brunnen genügend Wasser führt und damit der Familie seit einem Jahr den Gang zum drei Kilometer entfernten Bach spart.

Anschließend besuchten wir die Stadt Râdâuti.

Volovat und Einblicke in die Kultur Rumäniens

Nach einer einstündigen Autofahrt erreichten wir Volovat. Die Straßen und Häuser entlang des Dorfes sahen sehr gut aus, bis auf einmal unser Fahrzeugkolonne an einer Einmündung abbog und wir in eine Parallelwelt kamen, die sich da am Rande des Dorfes gebildet hat. Es ist schwer in Worte und Bilder auszudrücken, was wir dort erlebt haben. Man merkt deutlich, dass hier bisher kaum Unterstützung angekommen ist.

Nach der Tour durch das Dorf trennten sich die Wege von Gheorgel, Ingeborg und uns und wir machten uns auf den Weg in ein Kloster und besichtigten eine Keramikwerkstatt.

Auf dem Weg zur Sozialstation kamen wir wieder an dem sehr langen LKW Stau vorbei, der sich vor der Grenze gebildet hat. Die Fahrer warten mehrere Tage, um die Grenze zur Ukraine passieren zu dürfen.

Den Abend haben wir am Feuer ausklingen lassen und lange über die Erlebnisse im Dorf geredet.

Spendenübergabe und Vorbereitung unserer ersten Verteilaktion

Am Vormittag gab es heute einen Vortrag von Ingeborg und Gheorgel über die Entstehung und Entwicklung der Noua Hilfe. Dabei konnten wir 5000 € für Brot- und Maispatenschaften, 5000 € für Brunnenbohrungen und 5000 € für die Sanierung des Daches übergeben. Es ist einfach klasse, was in den letzten Monaten zusammen gekommen sowie von allen geleistet worden ist. Die Beiden bedanken sich sehr über diese großartige Unterstützung. Durch die Sanierung des Daches ist das „Haus der Hilfe“ für die nächsten Jahrzehnte von oben trocken, sodass die Arbeit gut weiter gehen kann.

Danach standen das Packen von 300 Säcken auf dem Programm für unsere morgige Verteilaktion sowie der Einkauf auf dem lokalen Bauernmarkt. Damit wollen wir die einheimischen Erzeuger unterstützen.

Abends fand unser erstes Kochen am Feuer statt. Leider regnet es jetzt und wir können den Abend nicht am Feuer ausklingen lassen. Aber der Regen ist sehr wichtig, da es auch hier in Rumänien in den letzten Monaten viel zu wenig geregnet hat und einige Brunnen kein Wasser mehr haben.

Wenn die Erde noch ganz ist

Heute morgen verabschiedeten wir uns von Szillvia, unserer ungarischen Gastgeberin und wünschten uns alles Gute bis zum nächsten Jahr. In unserem ungarisch-deutsch-Fuß-Hand-Englisch wurde es kurz emotional. Die weltpolitische Lage bedrückt sehr und sie hofft uns nächstes Jahr wieder begrüßen zu dürfen, „wenn die Erde da noch ganz ist“. Positiv eingestellt gehen wir davon aus und freuen uns auf ein Wiedersehen, liebe Szillvia.

Nach der guten Nacht und dem leckeren Frühstück ging es schnell zur Grenze. Im Gegensatz zum letzten Jahr konnten wir zügig passieren.

Daran folgte eine sieben bis neunstündige Fahrt durch landschaftlich reizvolles Gebiet. Am Ende querten wir eine LKW-Schlange. Dies ist ein derzeitiger Stau von über 10 km mit Gütern, die in die Ukraine sollen…

Der Sonne entgegen!

Nach einem holprigen leicht verspäteten Start waren wie gegen 4.30 Uhr auf der Autobahn und fuhren dem Sonnenaufgang entgegen.

Es ging über Prag, Brno, Bratislava und Budapest zu unserem Zwischenstopp nach Ófehértó. Durch den Wegfall vieler Baustellen und dem geringen Verkehr am Sonntag sind wir ziemlich zügig angekommen.

Hoffentlich kommen wir morgen gut über die Grenze und müssen nicht, wie im letzten Jahr, vier Stunden warten.

Rückblick zu den letzten Wochen

Es hat sich vieles getan in den letzten Wochen. Der Container ist umgezogen und wir konnten kurz vor den Sommerferien noch einen Transport auf die Reise schicken, der gut angekommen ist.



Außerdem war unser Benefizkonzert am 9.7. ein voller Erfolg:

Sommerbenefizkonzert im Schlossgarten Lützschena – Ein Genuss für alle Sinne-

Bezaubernde Klänge von Ennio Morricone waren am Samstag den 9. Juli 2021 aus dem Schlossgarten in Lützschena zu vernehmen. Wo sonst nur Vogelgezwitscher zu hören ist, veranstaltete der Rumänienhilfe Leipzig e.V. gemeinsam mit dem Symphonischen Blasorchester Leipzig ein Sommerbenefizkonzert der Extraklasse. Stücke wie – Can you feel the Love tonight- und -Heal the World- begeisterten das Publikum und sorgten für Gänsehaut. Bei diesem besonderen Konzert kamen nicht nur die Erwachsenen auf ihre Kosten. Mit einer Kugel Eis konnten die Kinder den Musikern lauschen oder den Schlossgarten erkunden und im hohen Gras verstecken spielen. Ein wunderbarer Abend der ohne unsere vielen freiwilligen Helfer und Organisatoren nicht möglich gewesen wäre. Der Rumänienhilfe Leipzig e.V. und das Symphonische Blasorchester bedanken sich sehr bei allen Spendern und Spenderinnen. Durch den Erlös können wir vielen Menschen in Rumänien helfen und geplant.
Mareike Knötzsch


Besuch von unseren Freunden aus Rumänien.


Die nächste Fahrt steht an

In der Nacht von Samstag zu Sonntag wird es losgehen. 21 Leute werden sich auf den Weg nach Zvoristea machen. Wir sind gespannt und freuen uns sehr darauf. Sie können die Reise gerne hier im Blog nachverfolgen.