Die erste Woche unserer Reise ist nun vorbei, es war eine Woche voller neuer Erfahrungen und Eindrücke. Für viele der Teilnehmerinnen war diese Woche ein Einstieg in das Projekt und das Land, jeder verarbeitet das Erlebte auf eine andere Art und Weise. Zum einen gab es einige, die geschockt von den hier herrschenden Umständen waren, zum anderen war die Freude daran, wie unsere Hilfe schon in wenigen Tagen Wirkung zeigte groß.
Bei einer entspannten Runde am Feuer hatten alle die Möglichkeit zu erzählen was ihnen auf dem Herzen liegt, dieses Gespräch wollen wir hier in diesen Beitrag teilen.
„Die Elbe fließt immer abwärts“ mit diesen Worten fing einer der Teilnehmer sein Beitrag am Feuer an, dieser Satzt klingt aus dem Kontext gerissen vielleicht abwegig, doch er sagt viel über das Engagment unserer Gruppe und über das Projekt an sich aus. Dieses Jahr war sehr schwer für die Organisitoreninnen, denn auch wir waren stark von der Pandemie betroffen. Trotz aller Hindernisse – Reisebeschränkungen, Abstandsregeln… (um nur einige zu nennen) – sind wir hier gut angekommen und darüber glücklicher denn je. Die Hoffnung und Zuversicht verließen uns nicht, da die Not hier und der damit einhergehende Wille den Menschen zu helfen stärker war als die Angst vor dem Virus. Wir gewannen durch die Spendenaktionen nicht nur einen Eindruck über die Armut hier, sondern auch einen neuen Blick auf den materiellen und finanziellen Überfluss im unserer westlichen Welt. Manchmal vergessen wir schlichtweg wie gut es uns geht, die meisten Dinge haben für uns nur einen materiellen Wert. Hier hier wird uns vor Augen geführt was für einen emotionalen Wert Dinge in einer existenziellen Notlage haben können. Jeder Mensch, der hier lebt schätzt all das was wir mitgebracht haben auf eine Art die nur durch Projekte wie unseres begreiflich wird. Für uns bedeutet das darüber nachzudenken, wie wir mit unseren Ressourcen in Deutschland umgehen. Eine Teilnehmerin sprach ihre Dankbarkeit über all das was wir haben und uns leisten können aus, es schien für sie selbstverständlich jederzeit warmes Wasser zu haben, täglich mit größtmöglicher Auswahl einkaufen zu können und für jede Wettersituation die richtige Kleidung zu haben. Sie möchte dafür sorgen dass in ihrem Freundeskreis dies mehr gewertschätzt wird und will ihre Erfahrungen bzw. das was sie hier gesehen hat mit ihnen teilen. Was wir hier erleben ist nicht nur ein anderer Umgang mit unseren Spenden, sondern auch einen anderer Umgang im Miteinander. Die Dörfer und Kommunen haben einen starken Zusammenhalt, jeder hilft jedem, dabei spielt Neid und Hierachie keine Rolle. Dieser innerkommunale Frieden soll durch uns nicht gestört werden, vorallem die proportionale Verteilung der Spenden innerhalb der Dörfer ist besonders wichtig. Besonders froh waren die Teilnehmerinnen darüber dass auch hier in Buda ein Ansprechpartner dauerhaft anwesend war, Gheorghe hat durch sein starkes Durchaltevermögen und Organisationstalent jegliche Aktionen geleitet – ohne ihn wäre unser Projekt undenkbar. Er hat dafür gesorgt, dass die Hilfe nachhaltig beziehungsweise beständig ist und bleibt. Auch dieses Jahr gab es Teilnehmer*innen die nicht das erste mal im Zusammenhang des Projektes in Rumänien waren, diese freuten sich dass es im Vergleich zu den letzten Jahren immer weiter vorran geht, diesen Dortschritt wollen wir mit allen unseren Kräften beibehalten und weiterführen.
Text von Alina Unverzagt (17) und Melchior Schwarze (17)
Zweitjüngster gewinnt den rumänischen Achtkampf
In einem mehrstündigen Wettkampf gewann unser Franz souverän unsere rumänische Olympiade. Durch seine Ausdauer und leidenschaftlichen Kampf sowie gleichmäßigen Platzierungen im vorderen Drittel bei den Einzeldisziplinen, hat er die Gesamtwertung und den Pokal verdient gewonnen. Unsere kompetente Fachjury, Wettkampfleitung und Kommentatoren durften wunderbare Einzelleistungen erleben. Hervorzuheben sind vor allem die neuen Rekorde im Wandsitzen von Luise (16 min 30 sec) oder wie der halbe Liter Wasser in 5,16 Sekunden von Theo getrunken wurde.
Haus einer Familie abgebrannt
Heute Nachmittag haben wir von Gheorghe erfahren, dass ein komplettes Haus abgebrannt ist, welches wir auf der Tour am Anfang gesehen und mitversorgt haben. Wir werden am Montag, wenn wir zur Brunnenbohrung fahren einen Abstecher zu der Familie machen und schauen, ob wir etwas unterstützen können mit den Sachen, die wir noch mit haben.
Ansonsten haben wir heute eine Radtour unternommen und dabei beobachtet, wie eine Kuh „gebadet“ wurde. Außerdem haben wir Volleyball gespielt, uns ausgeruht und mal wieder lecker über offenem Feuer gekocht.
Selectorzspenden übergeben.
Heute waren wir in einer abgelegenen Region, welche in den vergangenen Jahren immer wieder unterstützt wurde. Ein Teilnehmer, der schon öfters mitgefahren ist, meinte während der Verteilaktion, dass man sehr sieht, wie positiv sich das Dorf verändert hat.
Bei der Beladung des LKW‘s haben wir im Keller endlich die Kisten von unserem Spender Selectorz entdeckt und wir konnten sie mit verteilen.
Unsere Dolmetscherin Ingeborg meinte lächelnd, dass von diesem Tag die Menschen sehr lange erzählen werden, da es noch nie vorkam, dass Neuware verteilt wurde.
An der Stelle nochmal danke an Selecorz Großenhain und Joren, der aus den Niederlanden außerdem 6 Kartons uns geschickt hatte mit neuer Ware.
3. Verteilung und Tour de Siret
Wieder war eine Gruppe in den abgelegenen Dörfern unterwegs. Unter anderem wurde eine Maismühle angeschaut in einem Haus. Dort können die Menschen ihren Mais gegen einen Obulus zu Mehl verarbeiten lassen. Außerdem haben wir ein kleines Haus gesehen, was nach dem Hochwasser im Frühjahr schnell gebaut worden ist. Das ursprüngliche Haus wurde weg gespült. Es existiert weder fließendes Wasser noch Strom.
Ein Teil der zweiten Gruppe hat den Tag genutzt und ist 60 km Fahrrad gefahren und war dabei an der ukrainischen Grenze. Ein komisches Gefühl, wenn man nicht einfach so weiter fahren kann. Unterwegs trafen wir viele angepflockte Tiere, Kirchen, Stellen im Straßengraben, wo Mühl verbrannt wurde und einen großen Staudamm am Fluss Siret.
Tag 2 der Verteilung
Die zweite Gruppe war heute das erste Mal unterwegs und hat sehr abgelegene Häuser angefahren. Die Begegnungen waren sehr eindrücklich:
Am Nachmittag haben wir die nächste Tour fertig gepackt…
Erste Verteilung gestartet!
Heute haben wir unsere Gruppe geteilt, um die örtlichen Bestimmungen bei der Verteilaktion unserer Sach- und Kleiderspenden einzuhalten. Wir haben dabei 30 Familien mit ca. 200 Menschen versorgt. Leider hatten wir zu wenig Kuscheltiere und Spielzeug für die Kinder mit. Bei der Verladung heute Nachmittag haben wir darauf geachtet und können hoffentlich morgen mehr Kinder glücklich machen.
Die andere Gruppe war mit den Fahrrädern unterwegs und hat die Gegend erkundet.
Geldübergabe der Brot- und Maispatenschaften
Heute haben wir einen kleinen Vortrag über das Projekt in der Unterkunft von Georghel und Ingeborg erhalten und geklärt, wie wir die Spenden in den nächsten Tagen verteilen.
Danach haben wir das Geld für die Brot- und Maispatenschaften symbolisch mit einem Check von 4000 € überreicht. Ingeborg und Gheorgel haben sich sehr darüber gefreut und waren sichtlich gerührt. Ganz herzlichen Dank an alle Spender!
Den Scheck haben wir in der Bäckerei bzw. vor der Bäckerei übergeben.
Danach haben wir einen Teil des LKW´s entladen und für die morgige Tour beladen.
Zum Tagesabschluss gab es einen leckeren Gulasch, der zum Glück noch vor dem Gewitter fertig wurde.
Ziel erreicht!
Uns hat gestern die Nachricht erreicht, dass einzelne Regionen in Rumänien als Risikogebiete eingestuft worden sind. Unser Gebiet ist davon nicht betroffen, sodass wir die weiteren 485,8 km in 11 h absolvierten.
Dabei haben wir auf die touristischen Spots verzichtet, um den Kontakt zur Bevölkerung möglichst zu minimieren.
Wir warten nun auf unseren LKW und hoffen, dass auch er nachher gut ankommt.
1.Etappe geschafft
Nach 1078,4 km und 11,5 Stunden Fahrt sind wir gesund in Ófehértó angekommen und freuen uns jetzt auf die Pizza.